Mexico & Guatemala - Im Reich der Maya

In San Cristóbal de las Casas haben wir uns drei Tage Ruhe gegönnt und uns so gut es geht erholt. Es sollte sich jedoch heraustellen, dass die Pause zu kurz war.

Wir haben uns hier auch über unsere geplante Route informiert und leider bekamen wir von überall die gleiche Antwort: "no vayas allí" was so viel bedeutet wie "don't go there". Alle Tourenanbieter fahren nicht mehr in Richtung der Grenze zu Guatemala und alle Maya Ausgrabungsstätten in dieser Region sind aus Sicherheitsgründen geschlossen. Genaueres konnten wir nicht in Erfahrung bringen. Uns wurde jedoch später berichtet, dass der Grenzübergang auch geschlossen ist. Wir waren ziemlich geknickt weil wir uns auf diesen Abschnitt sehr gefreut hatten, aber nun musste ein neuer Grenzübergang her. Wir verabschieden uns von Greg und Luke (unsere Nachbarn auf Zeit) und setzten mit dem Bus in das nördlich gelegene Palenque um.

In Palenque fahren wir zu der dortigen Maya Ausgrabungsstätte. Wir konnten dort eine kleine abgerockte Hütte mitten im Dschungel mieten. Unser neues Anti-Mosquito-Investment macht aber jede Bretterbude ein wenig romantisch.

Auf dem Weg zu den Tempelanlagen wanderten wir ein Stück durch den Dschungel. Wir sahen in den Baumkronen eine Affenart die wir noch nicht kannten. Dann zuckten wir zusammen, ein unglaublich lautes Brüllen zog durch den Wald. Es konnten nur Brüllaffen sein. Sie sind mit ca. 100 Dezibel eins der lautesten Landlebewesen und nicht umsonst wurde ihr Brüllen für einige Dino-Szenen in dem Film "Jurassic Park" verwendet. Es ist wirklich furchteinflössend wenn man es das erste mal hört.

Unser Rundgang durch die Tempelanlagen hat uns sehr gut gefallen, wir freuen uns nun umso mehr auf "Tikal" in Guatemala, eine der größten Ausgrabungsstätten.

Von den freigelegten Tempelanlagen fahren wir zurück in die Stadt Palenque um noch einige Besorgungen zu machen. Auf dem Weg zum Einkaufen entdeckt Michelle dann im Baum einen Scharlachara. Er hat sich dort über die Früchte des Seemandelbaumes her gemacht und ließ sich von uns nicht stören. Ein paar schöne Fotos für unser Album waren das Ergebnis. Wir waren überrascht wie groß er war, bis zu 90 cm misst diese ausgewachsene Papageien Art.

Auf dem Weg zur Grenzstadt El Ceibo haben wir gemerkt, dass uns die letzten Wochen noch ganz schön tief in den Knochen stecken. Die Strecke war relativ flach, doch die Luft war raus und es war schnell beschlossen, dass wir bald noch mal ein paar Tage Pause machen. Nahe der Grenze zu Guatemala kamen uns auf den fast autofreien Straßen mehrere Flüchtlinge zu Fuß entgegen. Die meist jungen Männern mit denen wir gesprochen haben möchten in Mexiko oder in den USA arbeiten, da ihre Herkunftsländer (meistens Mittelamerika) leider sehr wenig Optionen zum Geld verdienen bieten.

Nach 5 Monaten verlassen wir Mexiko schweren Herzens. Es hat uns unglaublich gut gefallen, ein Land was abwechslungsreicher nicht sein kann. Mark und Hana haben hier eine faszinierende Route erstellt. Aber nun wird es Zeit für etwas Neues: Guatemala - Das Land des ewigen Frühlings.

In der Insel-Stadt Flores im Lago Petén Itzá haben wir ein paar Tage Pause geplant um uns richtig zu erholen. Es hat auch prima gepasst, denn die nächsten 5 Tage quälte sich Felix mit Durchfall und starkem Fieber. Nach Genesung genossen wir die schönen Restaurants und erkundeten die kleine Stadt. Der Wasserspiegel im See ist zur Zeit ziemlich hoch und die Straße vor unserem Hotel stand komplett unter Wasser. Es war somit sehr ruhig und wir konnten direkt vom Balkon aus ins Wasser springen.

Mit neuen Kräften machen wir uns auf den Weg in Richtung Tikal, eine kurze Bootstour brachte uns von der Insel. Der Weg in den Nationalpark führt auch in den Regenwald in der Region Petén. Die Fahrt mit dem Fahrrad war sehr spannend, unzählige Klammeraffen hingen in den Bäumen.

Tikal ist eine antike Stadt der Maya im Regenwald in der Region Petén. Sie war eine der bedeutendsten Städte in der Maya Periode und ist heute eine der am besten erforschten. Kurz vorm Eingang des Parks gibt es einen tollen Campingplatz, der "Host" (ein Pfauentruthan) hat sich vor unserem Zelt ganz schön aufgespielt. Es lässt sich drüber streiten ob er hübsch oder ziemlich bestraft ist.

Um den Sonnenaufgang von einem der Tempel zu beobachten ist ein Guide zwingend erforderlich. Um 4:00 Uhr morgens waren wir an den Toren des Parks verabredet. Vom Tempel Nummer IV hat man eine grandiose Sicht über den Dschungel und als die ersten Sonnenstrahlen aufkamen ertönte der ganze Dschungel lautstark zum Leben.

Bis zum Mittag sind wir in einer kleinen Gruppe durch die Tempelanlagen gewandert. Unser Guide Henry hat uns sehr viel erklärt. Die Gebäude sind von 800 v. Chr. bis ins 9. Jahrhundert entstanden. Alles heute Ersichtliche war bei Entdeckung komplett überwuchert. Alle Bauwerke waren während hier noch Könige lebten rot angemalt. Beim Erbau war das Rad auf dem Kontinent noch nicht bekannt und Pferde kamen erst mit den Europäern, es wurde also alles mit der Hand errichtet.

Einige Tempel konnte man auch erklimmen, Michelle machte mit einem Weißrüssel-Nasenbär ein Wettrennen wer als ersten oben ankommt und Felix konnte die Rotstirnamazonen auf "Augenhöhe" fotografieren.

Da uns die brutale Hitze ziemlich zu schaffen macht, machen wir nun von Guatemala einen Abstecher nach Belize, um eine frische Brise an den Karibikstränden zu genießen.

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Mexico - Oaxaca to San Cristóbal de las Casas