USA - WWR part 2

In Pierce hatten wir ein kleines Zimmer mit improvisierter Küchenzeile.

An die Schwarzbären, die mehrfach am Tag vor uns ins Gebüsch huschen hatten wir uns schon gewöhnt. Als wir jedoch Pierce verlassen, rennt vor einer Kurve plötzlich ein fiependes Rehkitz auf uns zu. Noch nicht besonders spektakulär, als jedoch die Mutti und dahinter ein Gray Wolf auftauchen, waren wir mitten im Geschehen. Die Tiere und wir blieben wie erstarrt stehen. Die Rehe verschwanden links in den Wald und der Wolf rechts. Die Kamera war nicht so schnell griffbereit, genau wie bei dem großen Elch ein paar Kilometer später.

Bis in den kleinen Ort Elk City mussten wir zwei sehr anstrengende Pässe überqueren. Da es zum Glück die meiste Zeit durch Wälder ging, waren wir ein wenig vor der heißen Sonne geschützt. An unserem freien Tag in Elk City hatten wir einen netten Nachmittag mit dem dortigen 3-Member-Zigarrenclub.

Auf dem Weg zum Magruder Corridor sehen wir am Straßenrand eines der vielen "Historical Site" Schilder. Hier wird auf eine alte Goldmühle hingewiesen. Auf der anderen Seite des Flusses in der Ferne sehen wir nur ein Blechdach, das genügte uns natürlich nicht und somit überqueren wir bei der nächsten Gelegenheit die gesperrte Brücke und machten uns auf die Suche nach dem Weg zu der Goldmühle. Daraus wurde ein halbstündiger Busch-Walk - sehr aufregend, einen “Nugget” haben wir jedoch nicht gefunden.

Anschließend ging es in den Magruder Corridor. Eine 180 km lange Straße durch die größte Wilderness Area der USA. In einer Wilderness Area werden keine Waldbrände gelöscht sowie Straßen mehr gepflegt und unterhalten. Freiwillige aus der Region geben jedoch ihr Bestes den Corridor passierbar zu halten.

Einen Tag sind wir zusammen mit Matt gefahren, er fährt die Western Wildlands Route schon zum zweiten Mal und konnte uns einiges über die Region erzählen.

An unserem zweiten Tag auf dem Magruder Corridor war der letzte Anstieg so steil, dass wir die meiste Zeit schieben mussten - der Schweiß tropfte.

An der Wasserquelle wo wir campten trafen wir Cathy, Domenic, Jeff und Ray, die dort mit ihren UTVs auch ihr Lager aufgeschlagen hatten. Wir bekamen sofort ein kaltes Bier in die Hand gedrückt und waren zum Abendessen eingeladen - unglaubliche Gastfreundschaft. Jeff und Ray arbeiten bei einem der größten Toilettenpapierhersteller der USA. Später am Lagerfeuer erklären sie uns, dass je härter das Holz, desto weicher das Toilettenpapier ist. Deswegen importiert die USA viel Eukalyptus aus Brasilien.

Nach der Verabschiedung am Morgen haben wir vom Observation Point eine grandiose Weitsicht - der Fotograf hat alles im Griff.

Nach 110 km Abfahrt erreichen wir erschöpft Darby, eine kleine Westernstadt am Trapper Peak. Ein Walk durch den Candy-Store hilft.

Südlich von Darby steht im Bitterroot National Forest die älteste noch erhaltene Ranger Station der USA. Sie wurde 1899 errichtet, da in der Vergangenheit viele Holzdiebe in der Region Unruhe gestiftet hatten.

Es geht den ganzen Tag bergauf und auf die zusätzlichen 200 Höhenmeter zum Blue Nose Lookout kommt es auch nicht mehr drauf an. Aus der kleinen Hütte auf 2641 m wurde damals nach Waldbränden Ausschau gehalten. Wir hatten eine tolle Aussicht und Ramen.

Nach der Abfahrt hatten wir schönes Abendlicht am Salmon River.

Auf dem Weg nach Challis änderte sich die Landschaft komplett. Die Hügel in der Prärie waren mit Büschen und Gräsern überzogen und Bäume sah man nur noch vereinzelt - so haben wir uns den "Wilden Westen" vorgestellt.

Zwischen Challis und Stanley trafen wir endlich Mike. Wir hatten durch eine Facebook Gruppe Kontakt zu ihm, er fährt die Route jedoch Richtung Norden. Seine Ukulele hat er immer dabei.

Entlang der Route stehen noch einige verlassene Goldgräber-Dörfer. Einige der Gebäude sind noch gut erhalten und Werkzeug aus der Goldgräberzeit liegt verstreut herum.

In Stanley hatten wir uns auf einen Sonnenuntergang bei den Sawtooth-Mountains gefreut, die Milchstraße und ein Sonnensturm waren für die Nacht angekündigt.

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