USA - WWR part 3 + Bonus

Von Stanley fahren wir auf dem Harriman Trail nach Ketchum. Hier steigen wir das erste mal für zwei Tage seit unserem Start von den Rädern. Ketchum ist die erste größere und sehr touristische Stadt die wir passieren. Eine sehr schöne Bergstadt und der Fokus liegt hier ganz klar auf dem Fahrradfahren. Unzählige Bikeshops und Trails um und durch die Stadt.

Wir genießen die Auswahl der vielen Restaurants um nicht immer nur im Diner zwischen Burger und Pizza entscheiden zu müssen, was die letzten Wochen schon mal frustrierend war. An der Post empfangen wir unsere Sommerschlafsäcke und schicken die viel zu warm gewordenen zu Greg und Kate. Wir tauschen die Fahrradketten und überlegen wie wir unseren Wasservorrat für die kommenden Wüstenabschnitte vergrößern können.

Als wir das Sun Valley verlassen, bleiben wir eine Nacht im "Crater Of The Moon" National Monument. Hier kam vor vielen Millionen Jahren Lava aus dem Boden und hinterließ eine beeindruckende Landschaft.

Auf dem Weg nach Arco schimmern die Berge wie Seide im Licht, schwer zu beschreiben.

In Arco, die erste Stadt der Welt die an einem Atomkraftwerk angeschlossen wurde (1955), bleiben wir eine Nacht auf dem Campingplatz. Wir mussten schmunzeln, als die ganze Stadt am morgen keinen Strom hatte - ein Fallout war es jedoch nicht.

Wir füllen Proviant und viel Wasser auf für die bevorstehende "Snake River Plain" Überquerung. Auf dem 130 km langen Abschnitt gibt es nur Trockenheit und den herausstechenden "Southern Butte".

Von der Stadt Blackfoot, die von der Landwirtschaft geprägt ist, fahren wir entlang des Blackfoot River Canyon zum Blackfoot Reservoir. Am Canyon sollte man jedoch auf dem Schotter die Kurve nicht zu schnell nehmen.

Am Reservoir schlagen wir unser Zelt auf, kühlen uns ab von der Hitze und sehen sogar einen weißen Pelikan.

Der nächste Streckenabschnitt war landschaftlich nicht besonders spannend, was uns aber auch mal gut tat. Aus dem Ort Soda Springs wurde in der Vergangenheit Mineralwasser in die ganze Welt verschifft. Hier sprudelt aus den Hooper Springs kohlensäurehaltiges Wasser einfach aus dem Boden - geschmacklich wie der SodaStream.

Bis zum Bear Lake und entlang einer großen Phosphat Miene, was zur Produktion von Pflanzendünger verwendet wird, genießen wir die vielen Wasserquellen, die am Wegesrand aus dem Felsen plätschern.

Einen der bis jetzt besten Sonnenauf- und untergänge haben wir oberhalb des Bear Lakes.

Am Bear Lake überqueren wir die Grenze zu Utah und haben eine ca. 60 km lange Abfahrt nach Park City. Wir bleiben eine Nacht bei Brett der uns die Stadt zeigt, sehr hilfsbereit ist und uns sein Auto leiht um aus Salt Lake City einen neuen Hinterreifen zu besorgen. Eine weitere Nacht sind wir bei Patrick in dessem sehr großen Apartment wir uns sehr wohl gefühlt haben und mit ihm seine nächsten Reisen in Europa geplant haben - Warmshowers.org ist nicht nur die größte sondern auch eine sehr tolle Fahrrad Community.

Wir verlassen Park City und damit auch die Western Wildlands Route. Vom Strawberry Reservoir schuften wir uns auf dem Skyline Drive entlang vieler Birkenwälder hinauf zum Wasatch Pleateau. Wir übernachten auf 3260 Höhenmetern und haben einen fantastischen Sonnenuntergang - an die Höhe sind wir gut gewöhnt.

Bei der langen Abfahrt vom Plateau änderte sich die Landschaft im Handumdrehen - wir waren in der Wüste. In Castle Dale kamen wir mit ein paar Bewohnern ins Gespräch die sich für unsere Route interessiert haben. Sie empfohlen uns noch, unbedingt am "Little Grand Canyon" einen Stopp einzulegen. Wir nahmen ein paar Liter mehr Wasser mit an Bord und machten uns auf den Weg zum Wedge Overlook - es hat sich sowas von gelohnt. Und wie immer haben wir die ganze Kulisse für uns alleine.

Weiter geht es durch die Wüste.

In diesem warmen Klima wächst und reift einfach alles, wir tranchieren eine vom gleichen Tag geerntete Melone - köstlich!

Unterm Tisch seilt sich währenddessen eine Schwarze Witwe ab.

Wir nutzen die kühleren Stunden um endlich nach Moab zu gelangen. Wir verstauen dort unsere Fahrräder und mieten uns ein Auto.

Die Gegend hier stand ganz oben auf unserem Reiseplan. Wir fahren in den weiter südlich gelegenen Nationalpark "Monument Valley" nach Arizona, wo schon viele Westernfilme gedreht wurden. Wir wurden mit jeglichen Wetterverhältnissen beschenkt.

Wir haben in unserer Fahrrad-freien Zeit unseren Sattel so sehr vermisst, das wir nach einer Alternative gesucht haben - Gefunden!

Einen sehr magischen und schwerz zu erreichenden Ort gibt es in dieser Region auch. Fotografen wie Chris Burkard durften schon in den Genuss kommen. Wir fragten uns durch nach einem Einheimischen Führer vom Stamm Navajo, dem größten Indianer Reservat in den USA. Wir bezahlten für unsere Verhältnisse eine Menge Geld und ließen uns mit dem großen V8 für 7 Stunden durch geschützte Wüstenlandschaften und entlang steiler Hänge zum finalen Fotospot auf dem Berg durchschütteln. Das Licht auf den Felsen erzeugt einen Effekt, der einen denken lässt, man steht vor einem Gemälde - ein unglaubliches Erlebnis.

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USA - WWR part 2